BUCH Details

Timbuktu
Lukas Gloor

Timbuktu

€ 27,80

Hardcover
188 Seiten; Umschlagbild; 19.5 cm x 12.3 cm
Sprache Deutsch
2023 brotsuppe
ISBN 978-3-03867-078-0

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Hauptbeschreibung

Max steht am Fenster, vor sich den Kühlturm und die Dampfwolken, die sich in die Höhe schrauben. In Timbuktu, zwischen Atomkraftwerk, Schnellstrassen und Bahnstrecken, studiert er die Leute, hört mit Teresa Bob Dylan im Tankstellenshop, freundet sich mit der Katze an und träumt mit Gertrud von New York. Er streift durch die versehrte Landschaft und reist zu seinem fernen Grossvater, der im Sterben liegt.

»TIMBUKTU« berichtet in einer klaren Sprache voll absurdem Witz von einem Sonderling in einer sonderbaren Welt. Auf der Suche nach dem Erzählbaren, hin- und hergerissen zwischen Verbindlichkeit und Freiheit, Einsamkeit und Gemeinschaft, Sprechen und Schweigen bahnt er einen Weg durch die Gegenwart.

»Wie im Märchen einer auszieht, das Fürchten zu lernen, so kommt der Enkel eines störrischen Grossvaters nach Timbuktu. Einer der wildesten, zugleich fernsten und allernächsten Orte im Herzen der Schweiz. Dort zieht er ein, trinkt Kaffee, raucht, füttert die Katze und wartet, dass die Furcht kommt. Und während er wartet, berichtet er so furchtlos wie möglich vom Schrecken, der die Bewohner durchdringt.« Friederike Kretzen

Ein schmales Bauernhaus, an das statt einer Scheune ein Block mit Arbeiterwohnungen angebaut ist. Er geht in einem rechten Winkel über in die einstige Fabrikhalle mit den kleinen Lofts in einer Reihe, an die wiederum rechtwinklig das zweite Wohnhaus mit Gemeinschaftsküche anschließt, von dem die Treppe in den Keller führt, der die Gebäude und ihre Teile unterbaut und verbindet, Spielplatz, Staufläche, Treffpunkt und Schutzraum ist, Raum für Atelier, Waschküche und Kellerabteile. Darüber eine Terrasse, die hufeisenförmig um das Bauernhaus samt Anbau führt. Auf der Rückseite des Bauernhauses eine Lagerhalle, senkrecht zu ihm auf der Vorderseite am Kopfende ein Schuppen, der Kulturraum. In den Leerstellen drei Innenhöfe. Lindenhof, Ginkgohof, Kastanienhof. Zwei Bauwagen hinter den Lofts, Gärten, hinter den Gärten ein Einfamilienhaus. Rund um Timbuktu Hecke, Akazienreihe, Bretterzaun, Hasel, Birken. Hinter der Hecke die Kirche aus Beton, hinter der Akazienreihe eine Anliegerstraße, dahinter ausgesteckte Parzellen von Weideland, dann Neubauten, hinter dem Bretterzaun immergrüner Lorbeer und Einfamilienhäuser, hinter Hasel und Birken die Zufahrt zu Timbuktu und den dahinterliegenden Häusern, hinter der Straße ein Kiesplatz mit ausgestellten Wagen eines Gebrauchtwagenhändlers, eine Tankstelle mit Laden, wieder Neubauten, die Hauptstraße, Industriehallen, Zuggeleise und dahinter, nach Futtermaisfeldern, Fluss, Naturschutzgebiet, das Kernkraftwerk. Sein Kühlturm, die Dampffahne, die als Nebel schwer auf dem Land liegt, spiralförmig wächst, ins Unscharfe wuchert, von der Fetzen abreißen, die nach und nach verblassen, sich auflösen, verdichten, über dem Tal zwischen bewaldeten Hügelketten mit allen anderen Wolken im Wind davonziehen und verschwinden.